Pflege in Deutschland - eine Gefährdung für alle Beteiligten ...?

 

 

Im Vorfeld der heutigen Sendung war auf der Internetseite vom ZDF zu lesen:

"Als Besetzer eines ZDF-Fernsehstudios rütteln die Vollblutkabarettisten Max Uthoff und Claus von Wagner an den bestehenden politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen des Landes. Gemeinsam mit ihren Gästen wollen sie hier "Stimme sein für Ungehörtes und Unerhörtes". Tatkräftig unterstützt werden sie von Carolin Kebekus, Ohne Rolf, Dave Davis und Henning Venske"

 

Ob die Pflege nun zu den ungehörten oder unerhörten Themen gehört, ist grundsätzlich und vermutlich eine Auslegungssache.

Mit der heutigen Sendung ist es der Pflege aber tatsächlich gelungen, in einem erstklassigen TV-Format eine breite Öffentlichkeit zu erreichen und mit dem Beitrag von Sabrina Maar hat die Pflege eine vortreffliche Stimme bekommen.

 

 

Sie ist in der Lage, auf einer tiefen Empfindungsebene die Bedeutung von Pflegekräften hervorzuholen, auch wenn sie dabei zu einer Maschine mutieren muss. Und sie kämpft darum, dass ihr im Arbeitsalltag Momente der Reflexion zugebilligt werden, z.B wenn sie dem Licht des Leichenwagens hinterher schaut und genau weiß, dass hier geschwiegen wird, weil niemals das erreicht werden kann, was erreicht werden muss.

 

 

Wie geht es Um die Aktion in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen, kann folgender Satz über die sozialen Medien wie Twitter oder Facebook geteilt werden:

 

 

Ich habe eine Gefährdungsanzeige an Gesundheitsminister Gröhe gesendet
#DieAnstalt#CareSlam#PflegeinBewegung#Gefährdungsanzeigean Gröhe#RettungspaketPflege


Schön wäre es auch, dazu Bilder, wie z.B. beim Einwurf in den Briefkasten hochzuladen.

Es ist natürlich ausdrücklich erwünscht, dass sich auch die Pflegebedürftigen und die Pflegenden Angehörigen mit dieser Aktion solidarisch erklären, die auch durch "Die Anstalt" unterstützt wird.

 

Pflege ist ein gesellschaftlicher Wert!

 

Lassen Sie uns der Politik gemeinsam zeigen, dass wir uns nicht mehr mit Peanuts abspeisen lassen , sondern uns nur noch mit großen Rettungspaketen zufrieden geben.

 

Die Zeit drängt! wohl Merkel, Seehofer, Gröhe und all den anderen Politikern, die in diesem Wahlkampf sehr wohl zu Wissenden um den schlechten Zustand der Pflege geworden sein dürften? Ihnen muss bewusst sein, dass jedes noch so kleine Stärkungsgesetz letztendlich ein Ablenkungsmanöver der tatsächlichen Pflegemisere ist. Können diese Politiker es weiterhin verantworten, dass der Pflege Menschen wie Sabrina Maar verloren gehen, wenn sie ihnen nicht, durch ein tatsächliches und nachhaltiges Rettungspaket, dabei behilflich sind zu bleiben?

 

 

Sabrina Maar, die auf der CareSlam-Bühne in Berlin bekannt wurde, dürfte mit diesem Plädoyer nun dafür sorgen, dass die Menschen beginnen zu begreifen, dass es sich lohnt, eine weitsichtige Pflegepolitik einzufordern.

Die Gründerin und Initiatorin des CareSlams Yvonne Falckner sagt dazu, dass es ihr besonders wichtig sei, dass die wirklichen Experten über Pflege sprechen und berichten: Die Betroffenen selbst. Über Pflege und die Pflegenden wird oft gesprochen und gerichtet, aber letztendlich sind, obwohl es viele sind, Pflegekräfte mit ihrem breiten Wissen und ihrer emotionalen Intelligenz ein vollkommen unentdecktes Land. Deswegen arbeite ich in Berlin im Theater und gebe dort seit Herbst 2015 regelmäßig der Pflege einen Raum.

 

 

CareSlam arbeitet qualifikationsübergreifend und intergenerativ, um die Vielschichtigkeit der Pflege zu zeigen. Eine besondere Freude ist es, wenn dann Menschen mit besonderer Begabung, wie z.B. Maar, solch eine Präsenz erlangen, dass sie letztendlich in der "Anstalt" der Pflege eine Stimme geben dürfen und zusätzlich eine erhöhte Aufmerksamkeit auf das Instrument der Gefährdungsanzeige legen.

 

Bereits am 12.05.2017, einem bundesweiten Aktionstag der Pflege, war die #Gefährdungsanzeige Thema auf dem siebten CareSlam. Hier arbeitete CareSlam mit dem im Herbst 2016 gegründeten Verein „Pflege in Bewegung“, zusammen.

Zur bundesweiten Aktionskampagne des Vereins und weiterer Mitstreiter, wie der "WIR! Vereinigung pflegender Angehöriger Deutschland e.V. ", der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, einigen Städten vom bundesweiten Personenbündnis Pflege am Boden und der Siegener Initiative "Wa(h)re Gesundheit - da hilft nur noch beten?", gehörte es, im Vorfeld der Unterschriftensammlung, in drei verschiedenen Flyern mit informativen Statistiken aufzuklären.

 

 

Hauptanliegen war es aber, endlich gemeinsam die Forderungen nach Entlastung und Wertschätzung durch mehr Personal, besserer Bezahlung und Mitsprache in politischen Entscheidungsprozesse, die Bevölkerung zu sensibilisieren und die Politik in Bewegung zu bringen.

 

Am Tag der Pflegenden konnten dann 10.000 Unterstützer-Unterschriften, mit der Forderung nach verbesserten Rahmenbedingungen für Beschäftige in der Altenpflege, Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und für pflegende Angehörige, an einen Vertreter des Bundesministeriums für Gesundheit überreicht werden.

 

Am selben Abend wurden dann sinnbildlich Gefährdungsanzeigen im Theater geschreddert, um darauf hinzuweisen, dass die Leitungen in diesem massiven, extrem gefährlichen Notstand keine andere Wahl mehr haben, als nicht wirklich auf die angezeigten Gefährdungen in den Institutionen zu reagieren.

 

Auch hier können die Begriffe "unerhört" und "ungehört" Verwendung finden, weil bis heute von Seiten der Regierung keine wirkliche Reaktion auf die Aktionskampagne erfolgte.

 

"Da wir uns aber inzwischen unaufhaltsam auf dem Weg zur Pflege-Katastrophe befinden, war es jetzt einfach an der Zeit die Gefährdungsanzeige auf eine neue Ebene zu bringen", so Marcus Jogerst-Ratzka, der stellvertretende Vorsitzende von Pflege in Bewegung e.V..

 

 

CareSlam und Pflege in Bewegung e.V. appellieren deshalb heute noch einmal gemeinsam an die Zuschauer und Bürger dieser Republik, aber insbesondere an die Menschen in Pflegeberufen, die täglichen Missstände nicht mehr schweigend hinzunehmen, sondern sich endlich bundesweit Gehör zu verschaffen!

 

 

Aus diesem Grund wird es jetzt zusätzlich eine überarbeitete Gefährdungsanzeige direkt für Gesundheitsminister Gröhe geben, damit das Ignorieren, Schreddern und Zuschieben von Verantwortlichkeiten endlich aufhört und die Politik das Thema wirklich und endgültig zur Chefsache macht.

 

 

Auf CareSlam.org und Pflege-in-Bewegung.de haben die Pflegeprofis die aktuelle Gefährdungsanzeige bereitgestellt, die direkt per Post an das Gesundheitsministerium gesendet werden soll.